Termine
Ort
Online
Veranstalter
VFLL-Akademie
Dozent*in
https://federfunken.wordpress.com
Nadine Muriel hat Germanistik, Soziologie und klassische Indologie studiert. Auslandspraktika führten sie nach Indien und Australien. Seit 2010 ist sie als selbstständige Lektorin und Schreibcoach in dem von ihr gegründeten Unternehmen „Schreibcoaching Federfunken“ tätig, daneben ist sie auch selbst Autorin. Seit 2002 sind von ihr zahlreiche Texte in mehreren Verlagen erschienen. Ihre Kurzgeschichte „Coleo“ belegte 2020 beim Deutschen-Science-Fiction-Preis den 2. Platz. 2023 wurde ihr Essay „Abspann“ über die Variabilität sozialer Normen mit dem 1. Platz beim Rain.-A.-Zondergeld-Preis ausgezeichnet.
(Namen anklicken für mehr Infos)
Für wen?
(Freie) Lektorinnen und Lektoren, Selfpublisher*innen, Autoren bzw. Autorinnen
Kosten
40,00 € für Mitglieder*
/ 60,00 € für Nichtmitglieder
*VFLL, VdÜ, BücherFrauen, Illustratoren Organisation, Berufsverband Text und Konzept, Selfpublisher-Verband, Junge Verlags- und Medienmenschen, texttreff.de
Weitere Infos
Silke Leibner, silke.leibner@vfll.de
Anmeldung
Anmeldeschluss: 20. Mai 2025
Beschreibung
Übergriffiges Verhalten in Texten erkennen
Der verliebte Protagonist folgt seiner Angebeteten heimlich in die Disco, spricht sie dort an und lässt sich nicht abwimmeln, bis sie er schließlich von seinem Charme überzeugt hat. Solche Szenen bereiten beim Lektorieren Unbehagen. Kämpft dort jemand entschlossen für seine Liebe? Oder wird den Lesenden gerade vermittelt, dass Stalking und Bedrängen legitime und erfolgversprechende Methoden sind?
Physische oder psychische Grenzüberschreitungen werden in Büchern oft unkritisch als positiv dargestellt, etwa indem Nötigung, Stalking oder Überwachen als Liebesbeweise verharmlost werden. Dies ist fatal, da Literatur die Wahrnehmung der Lesenden formt. Von Autorinnen und Autoren ist diese Bagatellisierung meist keineswegs gewollt. Mehrere Faktoren führen jedoch dazu, dass sie den Blick dafür verlieren, ab wann ihre Figuren übergriffig handeln. Somit stehen Lektoren und Lektorinnen mit Außenblick auf den Text vor der Herausforderung, Übergriffe als solche zu erkennen und Autorinnen und Autoren einfühlsam ihren Fauxpas aufzuzeigen.
In diesem Fortbildungshappen widmen wir uns der Frage, wie wir eine übergriffige Handlung identifizieren können und wie wir mit solchen Entdeckungen im Lektorat umgehen. Wir untersuchen kritische Szenen, um unseren Blick für Grenzüberschreitungen zu schärfen. Zum besseren Verständnis analysieren wir Intentionen der Schreibenden sowie Wirkungen auf die Lesenden. Diese Kenntnis von Hintergründen ermöglicht es, heikle Lektoratsgespräche verständnisvoll zu führen und zugleich sachlich zu argumentieren. Zudem entwickeln wir Konzepte für alternative Szenarien, in denen ein respektvolles Miteinander die Grenzüberschreitung ersetzt.
Mit diesem Rüstzeug ausgestattet, können die Teilnehmenden künftig souverän eingreifen, wenn in einem Text übergriffiges Handeln verharmlost wird, statt bloß ein „ungutes Bauchgefühl“ zu haben.
Über die Fortbildunghappen
»Jeder Happen eine Spezialität« – unter diesem Motto servieren VFLL-Mitglieder all jenen Leckerbissen, die im Lektorat arbeiten und in punkto Spezialwissen für den Arbeitsalltag auf den Geschmack gekommen sind. Alle Fortbildungshappen sind leicht verdaulich, nahrhaft und vom Feinsten!
Gönn dir ein Häppchen!
Voraussetzungen
Keine
Lernziele
Die Teilnehmenden
Methoden
Programm